An alle Harry Potter Fans… aufgepasst!
Ich selbst oute mich gerne als großer Harry Potter Fan und habe alle Filme schon mehrmals gesehen. Doch in welchen spektakulären Landschaften wurden die Filme gedreht? Der Film zum sechsten Band ,,Harry Potter und der Halbblutprinz” wurde zum Beispiel teilweise in Irland produziert. Nicht nur die Cliffs of Moher wurden zum Filmset sondern auch die Karstlandschaft The Burren. Doch wusstet ihr das J.R. Tolkien seine Inspiration für sein Werk ,,Herr der Ringe” auch genau dort gefunden hat? J.R’s berühmte Figur Gollum wurde sogar nach der Höhle Pol na Gollum in der Burrenregion benannt (übersetzt Gollums Loch).
Das Kalksteingebiet The Burren ist ungefähr 250 km² groß und befindet sich im County Clare. Die Oberfläche des Burren ist durch etwa knietiefe Rinnen in rechteckige Felder gegliedert. Sie wurden durch Oberflächenwasser gebildet, das sich noch immer nach stärkeren Regenfällen in Karstseen sammelt. Ich würde die Landschaft auch als sehr karg aber dennoch unheimlich reizvoll beschreiben. Viele Bäume und Sträucher gibt es dort nicht, dafür zahlreiche mediterrane, alpine und sogar arktische Pflanzen, die in Irland nur sehr selten vorkommen.
Wir waren mehrmals im Nationalpark unterwegs, vor allem mit der Absicht zu wandern. Warum uns das nicht immer gleich beim ersten Anlauf gelungen ist, erfahrt Ihr jetzt.
Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur
Albert Einstein
Mit unserem Mietwagen ging es erstmal zum Burren Centre nach Kilfenora. Dort befindet sich ein kleines Besucherzentrum mit Kartenmaterial und einem kleinen Shop. Da ich ganz bestimmte Postkartenmotive erkunden wollte, zeichnete uns eine freundliche Mitarbeiterin den Weg auf einer Landkarte ein. Erste Station: das Caherconnell Fort. Von den typischen Steinmauern umsäumt führte ein kleiner Weg zu einem romantischen Cottage. Dort gibt es ein kleines Restaurant und auch die Eintrittskarten (7 Euro p.P.) um das Fort zu besichtigen. Wir haben es nur von außen angeschaut, die Landschaft ist auch so bezaubernd schön.
Das wohl bekannteste Motiv was man zum Burren Nationalpark findet, ist die Heilige Grabstätte Poulnabrone. Wenn man davor steht ist es kaum vorstellbar das diese Grabstätte von Menschenhand erschaffen wurde. Ringsherum kann man die Schönheit der Natur bestaunen und wir haben einen ersten Eindruck von dieser einzigartigen Landschaft bekommen.
Unsere Fahrt führte uns Richtung Norden weiter an die Küste nach Ballyvaughan. Immer wieder hielten wir an, denn auf der Strecke wurde das Landschaftsbild immer prägender. Berge, die komplett mit Steinen bedeckt sind, genauso wie die angrenzende Umgebung. Die Straße windet sich bergab und plötzlich konnten wir schon die Küste des Atlantischen Ozeans sehen. Das kleine Örtchen verspürte den irischen Charme und wir genossen das Meeresrauschen.
Von dort aus sollte auch unsere geplante Wanderung über den Ballyvaughan Wood Loop starten. Voller Vorfreude haben wir unsere Rucksäcke geschnappt und der Startpunkt war schnell gefunden. Im allgemeinen sind die doch relativ wenigen Wanderwege in Irland sehr gut beschildert. Also nach ungefähr 500 Metern kam auch schon die erste besondere Schild, welchem wir noch mehrmals auf der grünen Insel begegneten. Da es ja doch ab und zu Regen gibt, kann es passieren, dass die Wanderwege, gerade wenn sie über Felder führen, unter Wasser stehen. Das besagte Schild wies darauf hin, dass es zu Überflutungen kommen kann. Guter Dinge bogen wir um die Ecke und standen vor…Wasser, eine Umgehung war leider nicht möglich. So endete die Wanderung leider schon nach 10 Minuten.
Templecronan Loop Walk
Wir nahmen es mit Humor und fuhren weiter Richtung Osten zur Corcomroe Abbey. Eine winzige Straße führte uns zur Abbey und wir waren die einzigen Besucher dort. So konnten wir in Ruhe Fotos machen und die alten Gräber besichtigen.
Nach kurzer Mittagspause wollten wir nun doch aber unbedingt mal unsere Wanderschuhe zum Glühen bringen. In der Walkings Route Map fanden wir dann noch eine schöne Runde und fuhren nach Carron. Direkt an der Straße liegt ein entzückendes kleines Haus, Cassidy’s Pub/Restaurant.
Unbedingt einen Stopp einlegen. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir mit einer traumhaften Aussicht unser Guinness getrunken. Doch auch bei schlechten Wetter lohnt ein Besuch, denn im Pub findet Ihr urige Gemütlichkeit.
Auf der anderen Straßenseite befindet sich eine Wanderkarte, die drei Routen aufzeigt, die von dort aus starten. Wir entschieden uns aufgrund fortgeschrittener Tageszeit für eine kurze Wanderung. Der 5km lange Templecronan Loop Walk verläuft die erste Zeit über eine ruhige Landstraße und biegt dann ab auf ein Feld. Steinmauern begrenzen die einzelnen Felder und immer wieder gibt es Aussparungen, die den Wanderern den Weg zeigen und man darüber klettern muss. Ungefähr auf der Hälfte der Strecke erscheint eine Ruine einer alten Kapelle. Von dort aus geht es in einen kleinen Wald. Grün bemooste Mauern, steinige Wege und schier unendlich viele Grüntöne umgaben uns. Alles erschien mir mystisch als würden hinter jedem Baum, jeder Mauer und jedem Stein die Feen und Kobolde auf uns warten.
Ich konnte mich kaum sattsehen und hätte stundenlang auf den verschlungenen Wegen bleiben können. Raus aus dem Wald, fanden wir uns inmitten einer Wildblumenwiese wieder. Der Walk führte uns weiter über die Steinplatten der typischen Karstlandschaft und erstmal wieder auf eine Landstraße.
Irgendwann biegt der Loop Walk links wieder ins dichte Grün ein. Ein uns bekanntes Schild ,,Warning flooding” stellte uns vor die Wahl, weiter in die Natur oder auf der Straße zu laufen. Wir entschieden uns für den Weg durch die Natur, es ist ja nicht immer alles überflutet. Es wurde glitschiger, rutschiger und feuchter. Nach wenigen Metern bewahrheiteten sich unsere Befürchtungen. Wasser so weit das Auge reichte. Also wieder zurück auf die Straße und noch 10 Minuten Fußweg bis zum Parkplatz am Cassidy’s.
Nichts desto trotz war der Loop Walk fernomenal und ich kann es jedem nur empfehlen die irische Landschaft zu Fuß zu entdecken. Das Beste: kaum Touristen, auf den 5 Kilometern sind wir vier Menschen begegnet. Dafür umso mehr Kühen und Schafen 😉
4 comments
Ich merke gerade: Am herrlichsten ist es, Blogbeiträge zu lesen, wenn man an den Orten a) selbst schon gewesen ist und es die schönen Erinnerungen weckt UND b) man fest geplant hat, im nächsten Sommer wieder dort zu sein, um die tollen Tipps nachzumachen, die man beim ersten Mal verpasst hat. 🙂
Wir waren 2010 mit kleinen Kindern in Irland und im Burren. Das Burren Informationszentrum kann ich noch empfehlen, das ist eine sehr informative und schicke Ausstellung (war es zumindest damals). Aber Wandern war mit zwei Kindergartenkindern noch nicht so drin. Den Loop Walk merke ich mir deshalb für 2018 vor. Vielen Dank!!
Schön das dir mein Beitrag weiterhelfen konnte. Ja das Informationszentrum gibt es noch, auch die Ausstellung. Ich wünsche dir jetzt schon einen traumhaften Irlandurlaub.
LG Cindy
Liebe Cindy,
das ist ein toller Bericht. Ich bin im Juni auch durch diese beeindruckende Gegend gewandert, und genau an der Stelle, an der du Richtung Wood Loop nicht weitergekommen bist, hat es angefangen zu regnen. Ich wanderte drei Tage, weshalb ich einige Highlights nicht gesehen habe, die du mit dem Auto ansteuern konntest. Eine Mischung aus unseren beiden Touren wäre für mich wohl perfekt gewesen.
Viel Spaß noch beim Weltentdecken
Ingrid
Vielen Dank Ingrid, da werde ich mich gleich mal auf deinen Blog begeben und lesen was es so auf dem Wood Loop zu entdecken gibt. 😉