Die meisten USA Reisenden bevorzugen eher die Nationalparks im Westen der Vereinigten Staaten. Der Yellowstone Nationalpark, der Grand Canyon und der Zion Nationalpark sind nur einige davon. Doch über einen der schönsten Nationalparks in den USA an der Ostküste, gibt es kaum Beiträge. Der Acadia Nationalpark in Maine hat einiges zu bieten. Bunte Wälder, felsige Traumstrände, weitläufige Seenlandschaften und Wanderwege, die jedes Wandererherz höher schlagen lassen.
Genauer gesagt liegt der Acadia Nationalpark auf Mount Dessert Island. Auf unserem Neuengland Roadtrip haben wir zwei Tage im Park verbracht. Wenn Du mehr Zeit hast, nutze diese, denn es gibt so unglaublich viel zu sehen. Unsere Unterkunft hatten wir allerdings nicht auf der Insel, sondern kurz davor. Da die Unterkünfte zur Herbstsaison oft ausgebucht oder unglaublich teuer sind, hatten wir uns dafür entschieden, in Trenton zu übernachten. Von dort aus sind es bis zum Nationalpark ungefähr 15 Minuten Autofahrt.
Der Acadia Nationalpark
Durch den Nationalpark führt eine 43 Kilometer lange Runde. Die schönsten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkte liegen alle an der Park Loop. Besonders gut gefallen hat mir, dass man die Runde nur in eine Richtung befahren kann und es immer zwei Spuren gibt. So kann man langsam fahren, die Aussicht genießen und wird nicht gedrängelt. Auch gibt es genug Parkplätze an den schönsten Aussichtspunkten.
Der Eintritt für Pkw’s kostet 30 Dollar. Für Wanderer, Radfahrer und Fußgänger 15 Dollar und Motorrad Fahrer mit Beifahrer 25 Dollar. Alle Pässe gelten für 7 Tage und müssen sichtbar hinterlegt oder vorzeigbar sein.
Indian Summer im Acadia Nationalpark
Der Startpunkt der Park Loop ist am Hulls Cove Visitor Center. Dort kannst Du auch die Parkpässe kaufen. Kurz vor der Straße, die auf den Cadillac Mountain führt, beginnt die Route, die Dich an die schönsten Sehenswürdigkeiten im Acadia Nationalpark entlangführt.
Schon auf dem Weg zum ersten Stop haben wir mehrfach angehalten und konnten uns an dieser schönen Natur kaum sattsehen. Da wir zur Zeit des Indian Summer unterwegs waren, strahlten die Ahornbäume in unzähligen Gelb-, Orange- und Rottönen um die Wette. Wir sind früh gestartet und der Morgennebel stieg über den Seen ganz langsam nach oben, ein mystisches Spektakel.
Das musst Du im Acadia Nationalpark gesehen haben
Unser erster Halt war der Wild Gardens of Acadia. Gleich daneben findest Du noch das Nature Center und das Abbe Museum. Wir haben uns nur den Garten angesehen, weil wir noch eine größere Wanderung eingeplant hatten. Da der Himmel am Vortag sein Bestes gegeben hatte, standen leider viele Wege unter Wasser. Dennoch fühlten wir uns wie im Urwald. Die immergrünen Farne, verwunschenen Wege und der Herbstwald, der sich im Wasser spiegelte, waren einfach grandios.
Unterwegs wirst Du immer wieder schöne Picknickplätze und Aussichtspunkte finden. Eines der schönsten Naturwunder im Nationalpark ist der Sand Beach. Dort gibt es sie, die perfekte Maine Postkartenküste. Die rauen Felsen mit Ihren grünen Nadelbäumen umrahmen die typische Neuengland Strandkulisse.
Nur wenige Kilometer weiter wirst Du dein Auto erneut parken. Ein großer Parkplatz bietet genug Platz für alle. Dir bietet sich nicht nur ein fernomenaler Platz um Urlaubserinnerungen zu schießen, sondern auch das Thunder Hole. Der Atlantik strömt dort in eine kleine Meerenge und das Wasser spritzt meistens mehrere Meter hoch. Wir haben viele neugierige Menschen beobachtet die ganz nah dran sein wollten und dann auch ganz schnell nass waren. Also genieße dieses Spektakel lieber von sicherer Entfernung aus.
Die Route verläuft noch einige Kilometer an der bezaubernden Küste entlang und biegt dann langsam wieder in die Wälder von Maine ab. Die zwei größten Seen sind der Jordan Pond und der Eagle Lake. Der Eagle Lake liegt zu Füßen des Cadillac Mountain. Die höchste Erhebung von Mount Desert Island ist bequem mit dem Auto befahrbar. Die Aussicht über den Acadia Nationalpark soll überragend sein. Wir kamen diesmal nicht in diesen Genuss. Als wir oben ankamen sah man kaum die Hand vor Augen. Dafür hatten wir bei unserer Wanderung kurz davor Bilderbuch Herbstwetter.
Wandern im Acadia Nationalpark
Wer eine Wanderung im Nationalpark plant, der wird auf den vielen sehr gut ausgeschilderten Wanderwegen gut aufgehoben sein. Ob nur ein kleiner Spaziergang oder eine anspruchsvolle Tagestour, jeder wird auf den vielen Wanderrouten fündig. Das Einzige, was wir gemerkt haben, ist, dass die Meilenangaben an den Ausschilderungen ein wenig vermessen sind. Es werden immer mehr Zeit und Weg angegeben als es eigentlich sind.
Wandern im Indian Summer am Jordan Pond
Den Jordan Pond als Teich zu bezeichnen wäre ein kleines bisschen untertrieben. Die komplette Wanderung um den See hat ungefähr zwei Stunden gedauert. Natürlich waren viele Fotostopps und eine kleine Rast dabei. Für Umrundung des Sees empfehle ich Dir in jedem Fall gute Wanderschuhe. Die Wege führen über Holzbohlen, Felsen und auch durch das plätschernde Nass. Trotz Hochsaison waren die Wege nicht überfüllt und das Wandern kam einer Entspannung gleich. Tipp: Es gibt zwei Parkplätze, einen am Jordan Pond House und einen ein kleines Stück weiter. Beide sind bei gutem Wetter sehr voll. Nimm auf jeden Fall den zweiten Parkplatz, der ist größer und mit ein bisschen Geduld wirst Du ein Plätzchen finden.
Ich liebe ja Wege, die nicht immer nur stur geradeaus verlaufen, die Tour um den Jordan Pond war einfach nur perfekt. Durch die vielen verschieden Untergründe gab es viel Abwechslung. Mal kletterten wir über die Felsen oder watschelten über Holzbohlenwege, die uns sicher über den teilweise feuchten Waldboden trugen. Vom See aus hast Du einen guten Blick auf die beiden Bubbles. Die zwei Berge, der North Bubble und der South Bubble verdanken ihren Namen ihrer blasenähnlichen Form. Beide können auch auf Wanderwegen erklommen werden.
Der Acadia Nationalpark ist natürlich nicht nur im Indian Summer schön, sondern auch im Sommer ein beliebtes Urlaubsziel.